Arrach. Wenn
Gauvortänzer Eugen Sterl alljährlich die Tänze für das
Volkstanztreffen aussucht, kann er dabei auf einen schier
unerschöpflichen „Vorrat“ an bodenständigen Volkstänzen
zurückgreifen. Dabei werden oftmals auch Tänze
„hervorgeholt“, die landläufig nicht so bekannt sind bei den
Tänzern. Selbst langjährigen aktiven Trachtlern entfuhr da
schon des Öfteren ein „Den hon i owa scho lang nimma tanzt“
oder gar ein „Den kenn i übahaupt ned“. So geschehen bei der
Herbstgebietstanzprobe des Bayerischen Waldgaues, zu der die
Vereine D’Enzianbuam Lohberg, Ossabuam Lam, Stoarieda
Ottenzell, Tannenecker Haibühl, D’Riedlstoana Arrach,
Wochtstoana Hohenwarth, Regentaler Grafenwiesen,
D’Waldlerbuam Kötzting und Pastritztaler Schafberg im Saal
des Gasthauses Aschenbrenner zusammenkamen.
Für die neue
Gebietsvortänzerin Martina Münsterer (zuständig für die
Bezirke Bad Kötzting, Cham und Furth i. Wald) war es die
zweite Tanzprobe unter ihrer Leitung. Sie freute sich
besonders über die Anwesenheit von Musikant Karl Hartl,
ihrem Amtsvorgänger und 2. Gauvorsitzenden Adolf Breu aus
Grafenwiesen sowie Alois und Maria Maier, Bezirksvortänzer
a.D. aus Furth i. Wald. Zusammen mit ihrem Tanzpartner
Andreas Ammon führte sie die ausgewählten Tänze vor und
erklärte sie, bevor sich dann die anderen Vortänzerpaare in
die Tanzrunde einklinkten.
Der ursprünglich aus St.
Johann/Tirol stammende „Fieberbrunner“ gefiel nicht nur
durch das rhythmische Klatschen und Stampfen, sondern vor
allem durch zwei Pfiffe während des Tanzens. Weiter ging es
mit dem schwungvollen „Haxnschmeißer“ und der
abwechslungsreichen Tanzfolge „Kikeriki – Bauernmadl –
Neubayerisch“, die bekannt war und deswegen keine
Schwierigkeit darstellte. Eher unbekannt war der
„Postillion“, der einige Kondition erforderte und sich durch
viele schnelle, stampfende Schritte des Tänzers auszeichnet.
Als Tanz zu dritt wurde das „Spinnradl“ geprobt, bei dem der
Tänzer einmal der linken und einmal der rechten Partnerin
den Vorzug gibt. Und schließlich kamen auch die Fans der
Zwiefachen nicht zu kurz beim „Pfeiferl“. Nach zweieinhalb
Stunden eifrigen Übens, das mit viel Gelächter einherging,
zeigte sich die Gebietsvortänzerin zufrieden mit dem
Ergebnis der 36 Tanzbegeisterten.
Martina Münsterer wies noch
auf das Volkstanztreffen 2017 hin, das am 29. April in
Bayerisch Eisenstein stattfindet. Davor treffen sich die
Vereine aber nochmals im Frühjahr zu einer weiteren
Tanzprobe. |