7. April 2018 Jahreshauptversammlung des Vereines



Foto 1 (hinten v.li.) Reinhard Drexler, Hubert Klingseisen, Willi Mühlbauer, Lisa Bielmeier, Karl Weber, Lissy Aschenbrenner, Max Sperl; (davor v.li.) Andreas Tax, Andreas Ammon, Karl Weber Junior, Maria Pfeffer, Monika Mühlbauer, Norbert Schmidt, Thomas Aschenbrenner, Martina Münsterer, Adolf Breu, Sepp Schmid; (sitzend v.li.) Katrin Aschenbrenner, Mathilde Schmidt, Thomas Brandl, Xaver Eckl, Gunda Weber
 (Foto: Münsterer)



Foto 2 Vorsitzender Thomas Brandl sagte Mathilde Schmidt für ihre langjährige
Arbeit als Zeugwart und Xaver Eckl für dessen Tätigkeit als Kassenprüfer mit einem Geschenk vergelt's Gott. (Foto: Münsterer)

Thomas Brandl lässt sich erneut für d'Riedlstoana in die Pflicht nehmen

Trachtenverein kann bei Jahreshauptversammlung alle Posten besetzen

Arrach. (mm) Der Heimat- und Volkstrachtenverein "D'Riedlstoana" Arrach hat sich vor über 90 Jahren der Treue zu Sitte, Tracht und Brauchtum verschrieben. Dank engagierter Mitglieder ist es bisher gelungen dieses Bestreben weiter zu verfolgen. Bei der diesjährigen Jahreshaupt-versammlung galt es zum 46. Mal eine Vorstandschaft zu finden, der daran liegt das Kulturgut der Heimat zu bewahren.

Thomas Brandl, der 2014 das Amt des Vorsitzenden übernommen hatte, sagte am Freitag Abend all denjenigen, die der Einladung ins Vereinslokal Thomas Aschenbrenner in Arrach gefolgt waren, "Grüß Gott". Unter den 32 Anwesenden waren neben Ehrenmitgliedern außerdem die Gauvorsitzenden Andreas Tax und Adolf Breu sowie erster Bürgermeister Sepp Schmid und dessen Stellvertreter Toni Münsterer. Bevor die Versammlung fortgesetzt wurde, erhoben sich alle zum Totengedenken.

"Selbstverständlichkeit Feind der Wertschätzung"

Selbstverständlichkeit sei der Feind der Wertschätzung, in diesem Sinne würdigte Bürgermeister Schmid die Arbeit aller Ehrenamtlichen. Mit Blick auf den, nicht nach altem Brauch, gestohlenen Maibaum 2017 bezeichnete Bürgermeister Sepp Schmid die Aktionen von Fernseh- und Radiosendern mit Bräuchen als Unsinn und wünschte sich heuer wieder einen Maibaum in Arrachs Dorfmitte. Erster Gauvorsitzender Andreas Tax richtete im Namen des Waldgaues ein Grußwort an "Thomas und seine Mannschaft". Sowohl bezüglich Maibaum, als auch hinsichtlich des Ehrenamtes schloss sich Tax den Worten des Bürgermeisters an. Er versicherte stolz auf die Entscheidung der Vorstandschaft zu sein, zumal damit endlich jemand gegen die Fehl-Entwicklung gehalten habe. Er wisse, dass im Verein "s' ganze Johr narrisch vaj Oabat für's Brauchtum" investiert werde. Dafür und ganz besonders für die erfolgreiche Jugendarbeit sagte er vergelt's Gott. Es sei wichtig Kindern Sitten und Bräuche von klein an näher zu bringen. Auch wenn etliche als Jugendliche und junge Erwachsene den Kontakt zum Trachtenverein verlieren, so kämen sie später mit ihren eigenen Familien oftmals wieder zurück. Zum Kathreintanz, der am 17. November 2018 wieder in Arrach stattfinden wird, meinte Tax, die Waldgau-Vorstandschaft arbeite daran diese Veranstaltung aufrecht zu erhalten. Ämter zu besetzen sei schwer, die Verantwortung sei nämlich immens, so der Gauvorsitzende, der jegliche Unterstützung zusagte. "Wir helfen gerne" versprach umgekehrt auch Thomas Brandl mit Blick auf den Bayerischen Waldgau.

Aktives Vereinsleben

Schriftführerin Lissy Aschenbrenner erinnerte an sämtliche wahrgenommenen Termine der zurückliegenden zwölf Monate. Zur Sprache kamen unter anderem die kirchlichen Ereignisse, wie die Beteiligung an Fronleichnamsprozession oder Volkstrauertag, ferner alle weltlichen Veranstaltungen im und außerhalb des Gemeindebereiches sowie Versammlungen. Neben 19 Geburtstagen zu denen gratuliert werden durfte, erwiesen die Trachtler einem Verstorbenen (Alfred Aschenbrenner) durch die Teilnahme an der Beerdigung die letzte Ehre.

Gelungene, gut besuchte Veranstaltungen machten es möglich, trotz der mit hohen Kosten verbundenen Restaurierung der Fahne, alle Ausgaben des Jahres zu decken. Zudem kann der Trachtenverein auf ein solides finanzielles Polster blicken, was dem detaillierten Kassenbericht von Karl Weber zu entnehmen war. Toni Münsterer, der gemeinsam mit Xaver Eckl die Kasse geprüft hatte, bescheinigte eine ordentliche Kassenführung.

Einen Überblick über ihr Zuständigkeitsfeld im Nachwuchsbereich gab Jugendleiterin Gunda Weber, die sich zusammen mit Katrin und Teresa Aschenbrenner der aktuell 16 Kinder annimmt. Neben den regelmäßigen Tanzproben nannte sie die Jugendbildungsmaßnahmen, Schulungen, den Besuch von Präventionsveranstaltungen, Bastel- oder Feierstunden. Außerdem durften die Mädchen und Buben des Öfteren auftreten oder Ausflüge machen. Vortänzerin Martina Münsterer ließ die Versammlung wissen, dass derzeit zehn feste Tanzpaare zur Verfügung stehen. Die Nachwuchspaare Franz und Marina Aschenbrenner sowie Tobias Brandl und Lena Aschenbrenner seien nun schon drei Jahre dabei und die jungen Damen Christin Hacker, Hannah Karl, Steffi Drexler und Selina Eckl gehörten ebenfalls fest zur Gruppe. Als Termin für die Tanzproben habe sich der Sonntag Abend als günstig herausgestellt. Beim Volkstanztreffen 2017 in Bayerisch Eisenstein konnte sich der Verein mit zehn Paaren präsentieren, beim Oktoberfest in Eschlkam mit sieben Paaren. Bei der Abschlussveranstaltung des Bayerischen Waldvereins Anfang September in Neukirchen b. hl. Blut haben Günter Aschenbrenner und Martina Münsterer bei der Gautanzgruppe mitgetanzt, so dass auch hier d'Riedlstoana vertreten waren. Für das Volkstanztreffen am Samstag, 28. April in Teisnach wurden Rediwa, Maxberger, Müllerburschenpolka und die Tanzfolge II einstudiert. Neun Paare lassen sich dann überraschen, welchen davon sie zeigen dürfen.

Mit Blick auf die zahlreichen Aktivitäten lobte Brandl die gute Beteiligung aus den Reihen der Mitglieder. Alle seien wichtig. "Nur gemeinsam können wir es schaffen den Verein am Leben zu erhalten", so Brandl. Hinsichtlich der Wichtigkeit der Jugendarbeit zollte er den drei Jugendleiterinnen und auch deren Helferinnen aus den Reihen der Mütter höchste Anerkennung. Besonderer Dank galt außerdem Schriftführerin Lissy Aschenbrenner, die ihm sehr viel Arbeit abnehme.

Komplette Vorstandschaft wieder gewählt

Nach den Ausführungen der Funktionäre standen die Neuwahlen, des 159 Mitglieder starken Vereins (davon 143 über 18 Jahre), der Gründungsmitglied des Bayerischen Waldgaues ist, auf der Tagesordnung. Andreas Tax, von den Wahlberechtigten zum Wahlleiter bestimmt leitete die Neuwahlen. Nachdem der bisherigen Vorstandschaft einstimmig Entlastung erteilt wurde erfolgte die geheime Wahl des ersten und zweiten Vorsitzenden. Mit 30 von 32 möglichen Stimmen wurde Thomas Brandl zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Franz Aschenbrenner stellte sich am Freitag zum siebten Mal der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden und wurde, wie Brandl mit 30 Stimmen wiedergewählt. Die Abstimmung über die weiteren Posten erfolgte im Einvernehmen aller per Akklamation, wobei alle Funktionäre einstimmig gewählt wurden. Lissy Aschenbrenner bleibt erste Schriftführerin, Lisa Bielmeier ihre Stellvertreterin. Karl Weber Senior fungiert weitere zwei Jahre als Kassier, Karl Weber Junior als sein Stellvertreter. Martina Münsterer und Andreas Ammon zeigen sich abermals als Vortänzer verantwortlich. Um den Nachwuchs kümmern sich weiterhin Gunda Weber, Katrin Aschenbrenner und Teresa Aschenbrenner. Pressewart bleibt Martina Münsterer, Fahnenträger Andreas Ammon und Thomas Aschenbrenner. Mit Monika Mühlbauer und Maria Pfeffer als Zeugwart kommen zwei neue ins Vorstandsgremium. Ebenfalls neu ins Team wurde Willi Mühlbauer als zweiter Revisor neben Toni Münsterer gewählt. Richard Rohrmeier bleibt Chronist. Hubert Klingseisen, Günter Aschenbrenner, Norbert Schmidt, Reinhard Drexler, Xaver Eckl und Max Sperl erklärten sich dazu bereit als Beisitzer den Ausschuss zu unterstützen. Erfreut über die gut vorbereitete Wahl bedankte sich Tax bei allen Funktionären für deren Hilfe eine Vorstandschaft zu stellen. Nachdem sich Brandl für das Vertrauen in seine Person bedankt hatte, ließ er es sich nicht nehmen Mathilde Schmidt für ihre langjährige Arbeit als Zeugwart und Xaver Eckl für dessen Tätigkeit als Kassenprüfer mit einem Geschenk vergelt's Gott zu sagen. Die beiden stellten sich nach vielen Jahren nicht mehr zur Wahl.

Einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung stellte die Bekanntgabe der nächsten Termine, allen voran das bevorstehende Volkstanztreffen am Samstag, 28. April in Teisnach, dar. Ammon Andreas äußerte schließlich den Wunsch einmal zum Trachten- und Schützenzug nach München zu fahren.