Trachtenverein kann bei Jahreshauptversammlung alle Posten
besetzen
Arrach. (mm) Der
Heimat- und Volkstrachtenverein "D'Riedlstoana" Arrach hat
sich vor über 90 Jahren der Treue zu Sitte, Tracht und
Brauchtum verschrieben. Dank engagierter Mitglieder ist es
bisher gelungen dieses Bestreben weiter zu verfolgen. Bei
der diesjährigen Jahreshaupt-versammlung galt es zum 46. Mal
eine Vorstandschaft zu finden, der daran liegt das Kulturgut
der Heimat zu bewahren.
Thomas Brandl, der 2014 das Amt des
Vorsitzenden übernommen hatte, sagte am Freitag Abend all
denjenigen, die der Einladung ins Vereinslokal Thomas
Aschenbrenner in Arrach gefolgt waren, "Grüß Gott". Unter
den 32 Anwesenden waren neben Ehrenmitgliedern außerdem die
Gauvorsitzenden Andreas Tax und Adolf Breu sowie erster
Bürgermeister Sepp Schmid und dessen Stellvertreter Toni
Münsterer. Bevor die Versammlung fortgesetzt wurde, erhoben
sich alle zum Totengedenken.
"Selbstverständlichkeit Feind der
Wertschätzung"
Selbstverständlichkeit sei der Feind der
Wertschätzung, in diesem Sinne würdigte Bürgermeister Schmid
die Arbeit aller Ehrenamtlichen. Mit Blick auf den, nicht
nach altem Brauch, gestohlenen Maibaum 2017 bezeichnete
Bürgermeister Sepp Schmid die Aktionen von Fernseh- und
Radiosendern mit Bräuchen als Unsinn und wünschte sich heuer
wieder einen Maibaum in Arrachs Dorfmitte. Erster
Gauvorsitzender Andreas Tax richtete im Namen des Waldgaues
ein Grußwort an "Thomas und seine Mannschaft". Sowohl
bezüglich Maibaum, als auch hinsichtlich des Ehrenamtes
schloss sich Tax den Worten des Bürgermeisters an. Er
versicherte stolz auf die Entscheidung der Vorstandschaft zu
sein, zumal damit endlich jemand gegen die Fehl-Entwicklung
gehalten habe. Er wisse, dass im Verein "s' ganze Johr
narrisch vaj Oabat für's Brauchtum" investiert werde. Dafür
und ganz besonders für die erfolgreiche Jugendarbeit sagte
er vergelt's Gott. Es sei wichtig Kindern Sitten und Bräuche
von klein an näher zu bringen. Auch wenn etliche als
Jugendliche und junge Erwachsene den Kontakt zum
Trachtenverein verlieren, so kämen sie später mit ihren
eigenen Familien oftmals wieder zurück. Zum Kathreintanz,
der am 17. November 2018 wieder in Arrach stattfinden wird,
meinte Tax, die Waldgau-Vorstandschaft arbeite daran diese
Veranstaltung aufrecht zu erhalten. Ämter zu besetzen sei
schwer, die Verantwortung sei nämlich immens, so der
Gauvorsitzende, der jegliche Unterstützung zusagte. "Wir
helfen gerne" versprach umgekehrt auch Thomas Brandl mit
Blick auf den Bayerischen Waldgau.
Aktives Vereinsleben
Schriftführerin Lissy Aschenbrenner erinnerte
an sämtliche wahrgenommenen Termine der zurückliegenden
zwölf Monate. Zur Sprache kamen unter anderem die
kirchlichen Ereignisse, wie die Beteiligung an
Fronleichnamsprozession oder Volkstrauertag, ferner alle
weltlichen Veranstaltungen im und außerhalb des
Gemeindebereiches sowie Versammlungen. Neben 19 Geburtstagen
zu denen gratuliert werden durfte, erwiesen die Trachtler
einem Verstorbenen (Alfred Aschenbrenner) durch die
Teilnahme an der Beerdigung die letzte Ehre.
Gelungene, gut besuchte Veranstaltungen
machten es möglich, trotz der mit hohen Kosten verbundenen
Restaurierung der Fahne, alle Ausgaben des Jahres zu decken.
Zudem kann der Trachtenverein auf ein solides finanzielles
Polster blicken, was dem detaillierten Kassenbericht von
Karl Weber zu entnehmen war. Toni Münsterer, der gemeinsam
mit Xaver Eckl die Kasse geprüft hatte, bescheinigte eine
ordentliche Kassenführung.
Einen Überblick über ihr Zuständigkeitsfeld
im Nachwuchsbereich gab Jugendleiterin Gunda Weber, die sich
zusammen mit Katrin und Teresa Aschenbrenner der aktuell 16
Kinder annimmt. Neben den regelmäßigen Tanzproben nannte sie
die Jugendbildungsmaßnahmen, Schulungen, den Besuch von
Präventionsveranstaltungen, Bastel- oder Feierstunden.
Außerdem durften die Mädchen und Buben des Öfteren auftreten
oder Ausflüge machen. Vortänzerin Martina Münsterer ließ die
Versammlung wissen, dass derzeit zehn feste Tanzpaare zur
Verfügung stehen. Die Nachwuchspaare Franz und Marina
Aschenbrenner sowie Tobias Brandl und Lena Aschenbrenner
seien nun schon drei Jahre dabei und die jungen Damen
Christin Hacker, Hannah Karl, Steffi Drexler und Selina Eckl
gehörten ebenfalls fest zur Gruppe. Als Termin für die
Tanzproben habe sich der Sonntag Abend als günstig
herausgestellt. Beim Volkstanztreffen 2017 in Bayerisch
Eisenstein konnte sich der Verein mit zehn Paaren
präsentieren, beim Oktoberfest in Eschlkam mit sieben
Paaren. Bei der Abschlussveranstaltung des Bayerischen
Waldvereins Anfang September in Neukirchen b. hl. Blut haben
Günter Aschenbrenner und Martina Münsterer bei der
Gautanzgruppe mitgetanzt, so dass auch hier d'Riedlstoana
vertreten waren. Für das Volkstanztreffen am Samstag, 28.
April in Teisnach wurden Rediwa, Maxberger,
Müllerburschenpolka und die Tanzfolge II einstudiert. Neun
Paare lassen sich dann überraschen, welchen davon sie zeigen
dürfen.
Mit Blick auf die zahlreichen Aktivitäten
lobte Brandl die gute Beteiligung aus den Reihen der
Mitglieder. Alle seien wichtig. "Nur gemeinsam können wir es
schaffen den Verein am Leben zu erhalten", so Brandl.
Hinsichtlich der Wichtigkeit der Jugendarbeit zollte er den
drei Jugendleiterinnen und auch deren Helferinnen aus den
Reihen der Mütter höchste Anerkennung. Besonderer Dank galt
außerdem Schriftführerin Lissy Aschenbrenner, die ihm sehr
viel Arbeit abnehme.
Komplette Vorstandschaft wieder gewählt
Nach den Ausführungen der Funktionäre standen
die Neuwahlen, des 159 Mitglieder starken Vereins (davon 143
über 18 Jahre), der Gründungsmitglied des Bayerischen
Waldgaues ist, auf der Tagesordnung. Andreas Tax, von den
Wahlberechtigten zum Wahlleiter bestimmt leitete die
Neuwahlen. Nachdem der bisherigen Vorstandschaft einstimmig
Entlastung erteilt wurde erfolgte die geheime Wahl des
ersten und zweiten Vorsitzenden. Mit 30 von 32 möglichen
Stimmen wurde Thomas Brandl zum neuen ersten Vorsitzenden
gewählt. Franz Aschenbrenner stellte sich am Freitag zum
siebten Mal der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden und
wurde, wie Brandl mit 30 Stimmen wiedergewählt. Die
Abstimmung über die weiteren Posten erfolgte im Einvernehmen
aller per Akklamation, wobei alle Funktionäre einstimmig
gewählt wurden. Lissy Aschenbrenner bleibt erste
Schriftführerin, Lisa Bielmeier ihre Stellvertreterin. Karl
Weber Senior fungiert weitere zwei Jahre als Kassier, Karl
Weber Junior als sein Stellvertreter. Martina Münsterer und
Andreas Ammon zeigen sich abermals als Vortänzer
verantwortlich. Um den Nachwuchs kümmern sich weiterhin
Gunda Weber, Katrin Aschenbrenner und Teresa Aschenbrenner.
Pressewart bleibt Martina Münsterer, Fahnenträger Andreas
Ammon und Thomas Aschenbrenner. Mit Monika Mühlbauer und
Maria Pfeffer als Zeugwart kommen zwei neue ins
Vorstandsgremium. Ebenfalls neu ins Team wurde Willi
Mühlbauer als zweiter Revisor neben Toni Münsterer gewählt.
Richard Rohrmeier bleibt Chronist. Hubert Klingseisen,
Günter Aschenbrenner, Norbert Schmidt, Reinhard Drexler,
Xaver Eckl und Max Sperl erklärten sich dazu bereit als
Beisitzer den Ausschuss zu unterstützen. Erfreut über die
gut vorbereitete Wahl bedankte sich Tax bei allen
Funktionären für deren Hilfe eine Vorstandschaft zu stellen.
Nachdem sich Brandl für das Vertrauen in seine Person
bedankt hatte, ließ er es sich nicht nehmen Mathilde Schmidt
für ihre langjährige Arbeit als Zeugwart und Xaver Eckl für
dessen Tätigkeit als Kassenprüfer mit einem Geschenk
vergelt's Gott zu sagen. Die beiden stellten sich nach
vielen Jahren nicht mehr zur Wahl.
Einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung
stellte die Bekanntgabe der nächsten Termine, allen voran
das bevorstehende Volkstanztreffen am Samstag, 28. April in
Teisnach, dar. Ammon Andreas äußerte schließlich den Wunsch
einmal zum Trachten- und Schützenzug nach München zu fahren.
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