Wer Tanzveranstaltungen liebt, der kann bekanntlich nicht
lange stillsitzen. Diese Tatsache bewahrheitete sich
wiederum beim Kathreintanz des Bayerischen Waldgaues, der
dazu in den Saal des Traditions-Gasthauses Aschenbrenner
einlud. Damit lebte ein altes Brauchtum weiter, denn
„Kathrein stellt den Tanz ein“ und so war das Tanzvergnügen
das letzte vor der tanzfreien Zeit des Advents. Den „Arracher
Wirt“ gibt es seit 105 Jahren und Thomas Aschenbrenner
(Fahnenträger der Riedlstoana Arrach) führt ihn im Sinne
seiner Vorväter in vierter Generation mit großer
Leidenschaft und Traditionsbewusstsein weiter. 120 Besucher,
darunter auch auffallend viele Jugendliche und zahlreiche
Stammgäste, nutzten diese letzte Gelegenheit zum Tanz in
diesem Jahr, denn nach altem Brauch stellt „Kathrein den
Tanz ein“.
Der Riedlstoana-Vorsitzende Thomas Brandl hieß als Hausherr
alle Anwesenden, darunter Abordnungen diverser Gauvereine
sowie zahlreiche Mitglieder der Gauvorstandschaft des
Bayerischen Waldgaues, willkommen. Die Arracher Trachtler
zeigten sich zum sechsten Mal in Folge als Veranstalter
dieses geselligen Abends. Er gratulierte dem aktiven
Vereinsmitglied Andreas Klingseisen zum 40. Geburtstag. In
das von der Musikkapelle angestimmte Gratulationslied
stimmten alle herzlich ein.
Auch 2. Gauvorsitzender Adolf Breu (Regentaler Grafenwiesen)
entbot (in Vertretung für den Gauvorsitzenden Andreas Tax,
der wegen eines anderen Termines verspätet eintraf) seinen
Willkommensgruß und dankte den Arrachern für die Ausrichtung
der Veranstaltung. In bewährter Manier begleitete die „Eisenstoana
Blosmusi“ (eine 13-köpfige Formation unter der Leitung von
Andreas Jungwirt) den Abend musikalisch. Für Bewegung im
Saal sorgte am Anfang der Auftanz, den Gauvolkstanzreferent
Eugen Sterl mit Gattin Lisbeth anführte. Nachdem „jeder
jeden von jeder Seite gesehen hatte“ (so Sterl humorvoll),
ging es weiter mit einem Walzer. In den nächsten knapp fünf
Stunden ließen sich die Tanzbegeisterten nicht lange bitten
und frönten ausgiebig ihrem Tanzvergnügen auf dem großzügig
ausgesparten Parkett. Polka, Walzer, Landler, Boarische,
Rheinländer, Märsche, die beliebten Zwiefachen sowie
einfache Figurentänze wechselten sich ab, so dass jeder
mittanzen konnte. Wer gerade eine Tanzpause brauchte,
betrachtete das wirbelnde Geschehen auf dem Tanzparkett,
sprach der Speisekarte des Wirtes zu oder beteiligte sich an
der regen Unterhaltung am Tisch. Alles in allem wurde es ein
vergnüglicher Abend mit Musik, Tanz, Lied und Geselligkeit
zum Mitmachen und Zusehen. Die vielen Volkstanzfreunde waren
begeistert. Mit Bedauern wurde die Ankündigung der Blasmusik
vernommen, die gegen Mitternacht die letzte Tanzrunde
ankündigte. Sie verabschiedeten sich mit einer schmissigen
Polka in den stillen Tag mit Tanzverbot, denn der
Volkstrauertag stand auf dem Kalender. Der Gedenktag der
heiligen Katharina von Alexandrien (25. November) ist das
letzte Heiligenfest vor dem Advent, soll an ihr Schicksal
erinnern und läutet die Zeit der Buße und Vorbereitung auf
das Weihnachtsfest ein. Überliefert gilt ab da ein
Tanzverbot bis zum 6. Januar. |