11. März 2022
Trachtler feierten nach Pause fröhliche Urständ
Waldgau-Trachtler erneut beim Gaustammtisch zu Gast bei den „Riedlstoana“ Arrach 
 


Angeregt ins Gespräch vertieft waren:
(v. li.) Bürgermeister Gerhard Mühlbauer, Riedlstoana-Boss
Thomas Brandl und Waldgau-Vorsitzender Andreas Tax
 


Eine musikalische Bereicherung waren „Alois und seine Freunde“
(v. re. Alois Stahl, Alfred Franz und Ewald Pirtzl)

Das Fortgehen noch nicht verlernt haben die Trachtler des Bayerischen Waldgaues. „Passt mir die Tracht noch?“ – dieser Frage waren Männer wie Frauen gleichermaßen ausgesetzt, als sie sich am vergangenen Donnerstag fertig machten für ein beliebtes und lange vermisstes Abendvergnügen. Nach genau zweijähriger Corona-Pause führte sie der Weg nach Arrach, wo im Traditionsgasthaus Aschenbrenner (erbaut 1914) der erste von fünf geplanten Gaustammtischen des neuen Jahres stattfand, natürlich unter Beachtung der geltenden Corona-Auflagen.

Die „Riedlstoana“ Arrach gelten als gesellige Leute und waren bereits zum fünften Mal nach März 2011, November 2014, März 2016 und März 2019 versierter Ausrichter dieser ungezwungenen Veranstaltung. „D’Riedlstoana“ sind einer der ältesten Vereine im Bayerischen Waldgau. Gegründet im Jahr 1927 können sie heuer auf ihr 95-jähriges Bestehen zurückblicken und leisten mit ihren rund 150 Mitgliedern eine überaus aktive und wertvolle Brauchtumsarbeit.

Den musikalischen Auftakt gab das Trio „Alois und seine Freunde“ (Alois Stahl, Ewald Pirtzl und Alfred Franz) mit einem schmissigen Marsch. Riedlstoana-Vorsitzender Thomas Brandl konnte rund 40 Anwesende zum ersten Gaustammtisch nach bzw. in Corona begrüßen. Dass so viele gekommen waren, „zeugt vom Interesse, dass jeder wieder hinaus wolle nach dem langen Eingesperrtsein". Er wünschte allen zahlreich anwesenden Vereinsabordnungen ein paar schöne Stunden bei guter Unterhaltung und Musik. „An der Unterhaltung scheitert es sicher nicht. Danke auch dem Wirt fürs Aufsperrren", so Brandl. Man habe zwei schwierige Jahre hinter sich und wünsche, dass endlich wieder Normalität einkehre im Vereinsleben. Es gelte nun, die jungen Mitglieder wieder zusammenzutrommeln, um wieder Normalität hineinzubringen, sagte Brandl.

Auch Gauvorsitzender Andreas Tax entbot ein herzliches Grüß Gott. Die Anwesenheit von acht Trachtenvereinen aus der Nähe und von weiter her (die weiteste Anreise hatten die Trachtler aus Kirchberg i. Wald) beweise, dass jeder nur drauf warte, dass wieder eine Veranstaltung ist. Diesen Schwung müsse man mitnehmen und in die Vereine tragen, so Tax. Jeder Verein habe zu kämpfen und nur der Zusammenhalt untereinander schaffe es, dass es wieder gut weitergehe. „Schauen wir nach vorne und zeigen wir unseren Jungen, dass es wieder weitergeht!". Heuer fest in die Planung aufgenommen sei das 90-jährige Jubiläum, das man eigentlich bereits letztes Jahr hätte feiern können. Der Bayerische Waldgau habe Vereine, die bereits 100 Jahre und älter sind, freute sich Tax.

Bürgermeister Gerhard Mühlbauer zeigte sich ein Stück weit stolz, dass der Waldgau seinen ersten Gaustammtisch in Arrach abhält. Auch in der Politik sei es schwierig, sich auf etwas einzustellen. Der andere „Wahnsinn" in der heutigen globalen und vernetzten Welt sei der Krieg in Europa. Als Vorstand einer Feuerwehr sprach er in Corona-Zeiten allen Mut zum Zusammenhalt zu.
Die eine oder andere Halbe floss, bis alle den Heimweg fanden. Wirt Thomas Aschenbrenner sorgte vortrefflich für das leibliche Wohl seiner Gäste mit Getränken und kleinen Brotzeiten. Der nächste Gaustammtisch findet am 5. Mai in Kirchberg i.Wald statt.