Samstag, 19. November 2022
D'Riedlstoana Arrach und Bayerischer Waldgau
luden zum siebten Mal zum Kathreintanz ein
Stimmung verbreitet hat die „Eisenstoana
Blosmusi“
(2.
von
rechts, Musikleiter Andreas Jungwirt), die schwungvoll aufspielte.
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Frisch aufgespielt zum
Kathreintanz
„Eisenstoana
Blosmusi“ gab den musikalischen Ton an
beim Kathreintanz im Wirts-Saal in Arrach
Die Tracht
spazieren zu führen, Bekannte zu treffen, etwas
Gutes zu essen und sich zu schmissiger Blasmusik im
Takt zu bewegen – diese Kombination klingt nach
einem unterhaltsamen Abend. Und genau dies war der
Fall beim Kathreintanz des Bayerischen Waldgaues,
der nach zwei Jahren Zwangspause wieder im Saal des
Traditionsgasthauses Aschenbrenner in Arrach
stattfand. Den „Arracher Wirt“ gibt es seit 108
Jahren und Thomas Aschenbrenner (Fahnenträger der
Riedlstoana Arrach) führt ihn im Sinne seiner
Vorväter in vierter Generation mit großer
Leidenschaft und Traditionsbewusstsein weiter.
Thomas Brandl, Vorsitzender der Riedlstoana Arrach
war die Freude über die 120 Gäste, die den Saal gut
füllten, förmlich anzusehen. Er hieß mehrere
Vereinsabordnungen der Waldgau-Trachtenvereine
willkommen. Von Bischofsmais, Kirchberg i. Wald und
St. Englmar kommend hatten sie teils eine weite
Anreise auf sich genommen. Aber auch die
Nachbarvereine aus den umliegenden Ortschaften waren
gekommen, um das Tanzbein zu schwingen. Damit lebte
ein altes Brauchtum weiter, denn „Kathrein stellt
den Tanz ein“ und so war das Tanzvergnügen das
letzte vor der tanzfreien Zeit des Advents. Die
erwartungsfreudigen Besucher, darunter auch
auffallend viele Jugendliche und zahlreiche
Stammgäste, nutzten diese letzte Gelegenheit zum
Tanz in diesem Jahr, denn nach altem Brauch stellt
„Kathrein den Tanz ein“.
„Der Volkstanz im Bayerischen Wald lebt und wird
angenommen“, sagte Gauvorsitzender Andreas Tax
angesichts der Vereinsabordnungen und der auffallend
vielen jungen Leute, die keinem Trachtenverein
angehören. Tax gratulierte Adolf Breu,
Regentaler-Vorsitzender aus Grafenwiesen, zu seiner
Ernennung zum Ehrenmitglied des Vereins. Breu habe
damals „angetrieben“, dass der Kathreintanz nicht
einschläft, sondern wieder in Schwung kommt.
Überglücklich und nach einer „verrückten Zeit“
endlich wieder spielen zu dürfen, hieß Andreas
Jungwirt, der musikalische Leiter der „Eisenstoana
Blosmusi“ alle Gäste willkommen.
Wer Tanzveranstaltungen liebt, der kann bekanntlich
nicht lange stillsitzen. Und so schlossen sich zum
Beginn gleich viele Tanzpaare Gauvolkstanzleiter
Andreas Zaglauer mit Partnerin Marina Schreiner beim
Auftanz an, gefolgt von einem Walzer. In bewährter
Manier begleitete die „Eisenstoana Blosmusi“ den
Abend musikalisch. In den nächsten knapp fünf
Stunden ließen sich die Tanzbegeisterten nicht lange
bitten und frönten ausgiebig ihrem Tanzvergnügen auf
dem großzügig ausgesparten Parkett. Polka, Walzer,
Landler, Boarische, Rheinländer, Märsche, die
beliebten Zwiefachen sowie einfache Figurentänze
wechselten sich ab, so dass jeder mittanzen konnte.
Wer gerade eine Tanzpause brauchte, betrachtete das
wirbelnde Geschehen auf dem Tanzparkett, sprach der
Speisekarte des Wirtes zu oder beteiligte sich an
der regen Unterhaltung am Tisch.
Alles in allem wurde es ein vergnüglicher Abend mit
Musik, Tanz, Lied und Geselligkeit zum Mitmachen und
Zusehen. Die vielen Volkstanzfreunde waren
begeistert. Einziger Wehmutstropfen war die
Tatsache, dass so mancher nach der Corona-Pause
nicht mehr unter uns weilt. So hieß es Abschied
nehmen vom langjährigen Gaukassier Heinz Feigl (+
März 2021), der die Blasmusik stets mit seiner Tuba
bereicherte. Frohgemut stimmte dagegen die Tatsache,
dass inzwischen aus Kindern Leute wurden und somit
viele junge, begeisterte Volkstänzer zu verzeichnen
waren. Gegen Mitternacht kündigte die Musik die
letzte Tanzrunde an. Sie verabschiedeten sich mit
der Polka „Morgen früh, wenn Gott will“ (gleich dem
bekannten Schlaflied für Kinder) in den stillen Tag
mit Tanzverbot, denn der Volkstrauertag stand auf
dem Kalender. |
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Den Auftanz führte Gauvolksmusikleiter Andreas Zaglauer mit
Partnerin Marina Schreiner (rechts) an.
Ein buntes Bild im
Wirts-Saal: Mit Boarischen, Walzer, Volkstänzen und
Zwiefachen
über den Tanzboden ging es beim Kathreintanz in Arrach. |
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